Burgenpokal Biebertal

anders, aber geil!

Irgendwie haben alle Freunde von F5F diesem Tag entgegengefiebert. Auch wenn das Wort "fiebern" in Verbindung mit der weltweiten Krise unpassend ist.

Also, ich streiche "entgegengefiebert" und setze:

Alle hatten Bock auf F5F!

Vier Tage nach der Veröffentlichung war das Teilnehmerfeld gefüllt. Ich weiß nicht ob es das in F5F schon mal gegeben hat, bei unseren bisherigen Wettbewerben in Biebertal zumindest nicht.

Im Vorfeld gab jede Menge Gespräche, Mails und Telefonkonferenzen um zu klären, ob und wie wir einen Wettbewerb überhaupt durchführen können. Im Verein war schnell klar, wir bieten keinerlei Verpflegung an, lassen keine Besucher auf den Flugplatz, auch das große Aufenthaltszelt muss entfallen, es galt Kontakte zu reduzieren und natürlich auch für entsprechende sanitäre Anlagen zu sorgen.

Herausgekommen ist ein Hygiene- und Abstandskonzept, das alle Teilnehmer im Vorfeld zugeschickt und dann auch von Piloten und Helfern aus dem Verein umgesetzt wurde.

Team Oranje im Dreierpack am Start

Anders war auch, dass Team Oranje in Biebertal im Dreierteam antrat.

Neben Gerben waren Eric Wilke und Dennis de Waart in Biebertal am Start.

Das Holländer im Camping geübt sind, ist kein Geheimnis.

Während ich an der Arbeit saß, konnte ich über die Webcam des Vereins schauen, wie flott die Jungs nicht nur beim Fliegen sind. Schaut mal auf die Uhrzeit unten rechts ;)

Schon am Donnerstag angereist wurde fleißig trainiert und schon da war zu sehen, mit Team Oranje war auf jeden Fall zu rechnen!

Mitten drin statt nur dabei war auch Ralf "Keule" Drinkmann.

Eigentlich als Helfern für Thomas Wäckerlin angereist, wuchs im Laufe des Freitags die Lust nach einigen Jahren F5B doch bei F wieder an den Start zu gehen.

Da ja leider Gottfried Schiffer kurzfristig absagen musste, war ein Startplatz frei und kurz nach Sonnenuntergang am Freitagabend war nach einem Probestart mit dem "Drops" von Thomas klar, Ralf war am Start!

Ob das ein einmaliger Abstecher in F war?

Ich glaub´s eher nicht, denn wir zwei haben schließlich auch noch ein "battle" offen :).

Wettbewerb am Samstag, es geht los!

Endlich war es so weit!

Samstagmorgen zum kurzen Briefing waren alle pünktlich am Start und ich konnte die Teilnehmer auf dem Gelände des MFV Biebertal begrüßen.

Auch unsere Bürgermeisterin, Frau Ortmann war vor Ort und begrüßte alle herzlich zum Burgenpokal 2020 bei uns in Biebertal.

Das Wetter war perfekt und schon um 9.15 Uhr war der erste Pilot in der Luft.

Herbert Locklair flog zum ersten Mal den neuen Drops und kam von Anfang an gut mit dem Modell zurecht.

Gerben van Berkum ging mit Startnummer 6 ins Rennen, flog 43 Strecken, brauchte keinen Motor, landete bei "0" im kleinen Kreis und übernahm direkt die Führung im Wettbewerb. Thomas Wäckerlin, mit einer Strecke weniger knapp dahinter.

Im Mittelfeld geht´s immer enger zu!

40 Strecken waren vor ein paar Jahren noch eine echte Nummer. Modelle, Antriebe, Propeller, aber auch die Piloten haben sich in den letzten Jahren immer weiter verbessert. Tatsächlich wurden bis zu Platz 12 im Endklassement wenigstens ein Mal die 40 geknackt.

Das Beste daran ist, dass weiterhin alle Komponenten keine Spezialanfertigungen sind, jeder der Lust auf Hotliner Elektroflug in F5F hat, kann von Anfang an erfolgreich dabei sein!

Wie schnell man im Mittelfeld recht weit hinten stehen kann, habe ich selbst nach zwei Durchgängen gesehen.

Zweimal keine 40 erreicht, einmal sogar die 1300 Wmin überschritten, Platz 11. Puh, so hatte ich mir mein Heimspiel nicht gedacht!

Dennis de Waart, hier wird sein besonders Modell schwungvoll von Gerben geworfen, zeigte dass er nicht umsonst in F5B zu den top ten gehört. Konstant 40 und mehr Strecken waren der Garant für Platz 3 in der Gesamtwertung in Biebertal.

Nach dem zweiten Durchgang wurde eine kleine Mittagspause eingelegt. Wer wollte hatte am Morgen beim örtlichen Italiener Essen bestellt. Danach musste mancher einen kleinen Verdauungsschlaf einlegen, oder sich von der Anreise ausruhen ;)

Weiter geht´s mit Fliegen - Durchgang 3

Erich Töpfer, erstmals probehalber in der 900er Klasse unterwegs, war im Speedflug im Durchgang drei lange auf einem "Ende 30er Kurs", die Wmin haben ihn dann auf 35 Strecken "gebremst". Seine Antriebsauslegung für die 900er zeigt aber, dass auch mit geringerer Leistung viele Strecken geflogen werden können. Mit nochmal 35 Strecken in Durchgang vier holte er sich schließlich auch den Klassensieg bei F5F 900.

Gerben drückt auch in Durchgang drei weiter auf´s Gas, holt sich auch diesen Durchgang und stand damit als Sieger des Burgenpokals jetzt schon fest. Das er fast nebenbei im dritten Durchgang auch noch seine neue Vision einsetzte, zeigt dass er nicht nur mit der Backfire gut kann!

Dahinter wurde es immer enger. Thomas muss seinen Flug schon in der Strecke abbrechen, ist damit vor dem vierten Durchgang Letzter. Team Mittelhessen Kollege Oli Ladach rutschte dadurch auf Platz 3, dahinter Tjark Schwartau mit sehr starken 41 Strecken.

Hinter Eric Wilke von Team Oranje, hatte ich endlich einen guten 41er und vor allem keine Sekunde Motorlaufzeit im Segeln bei Landung mit nur einem Punkt Abzug im kleinen Kreis. Damit war ich auch wieder im Rennen!

Ghost F heißt das neue F5F Modell von Gregor Porebski aus Polen.

Gregor hat neue Formen für dieses Modell fräsen lassen und es machte schon mal einen guten Eindruck für den ersten Wettbewerbseinsatz.

Gregor und Michal Salamon hatten eine 900 km Anfahrt nach Biebertal.

Petr Janku (im Bild links) war ab Tschechien mit seinem Bus "Reiseleiter" der Fahrgemeinschaft.

Nach vier Durchgängen waren Michal und Gregor mit Platz 8 und 9 genau einen Platz vor Petr.

Dafür bekam Petr manchen lustigen Spruch zu hören, zusammen nach Hause gefahren ist Team Polen-Tschechien aber trotzdem :)

Durchgang 4 - Finale

Thomas lieferte 44 Strecken und auch der Segelflug passte, damit am Ende doch noch Platz 2 in der Gesamtwertung.

Dennis de Waart brachten 42 Strecken auf Platz 3. Gerben flog wieder einmal unglaubliche 45 Strecken, blieb im Thermikflug ohne jegliche Abzüge und gewann somit verdient alle vier Durchgänge in Biebertal.

Mein letzter Flug war so einer, der garantiert richtig lange auf meiner Festplatte gespeichert sein wird.

Bei Startfreigabe zum letzten Flug näherten sich zwei Bussarde im thermischen Kreisflug der Strecke. Wir warteten noch einen kleinen Moment mit dem Start, um zu schauen wo der "Bart" hinzieht, aber er passte perfekt und los ging´s!

Am Ende kamen 43 Strecken, 0 Motor, nur eine Sekunde Fehlzeit und Landung im kleinen Kreis heraus. Mit 1059 Wertungspunkten meine persönliche Karriere Bestleistung.

Der Flug brachte mir tatsächlich noch Gesamtplatz vier, ich war total happy!

Siegerehrung

Gewonnen hatten irgendwie alle! Mein Verein und die Helfer (auch die Externen, nochmal Danke!!), dafür dass wir es wieder richtig gut gemacht haben, aber ganz sicher auch alle Piloten, die bestimmt im nächsten Jahr wieder zu uns kommen!

Vielen Dank auch an André Müller und Stefan Werner, die diesmal nicht als Piloten dabei waren, sich aber dennoch für uns Piloten als Wettbewerbsleiter und für die Auswertung den ganzen Tag zur Verfügung gestellt haben. Ohne Euch hätten wir den Wettbewerb nicht fliegen können. Vielen Dank nach Nordhessen!

F5F 900

Die Sieger in F5F 900

Platz 1 Erich Töpfer

Platz 2 Thomas Ladach (links)

Platz 3 Hermann May (rechts)

Erich hat mit seinem Ausflug in die 900er Klasse gezeigt, dass die 35 Strecken (und vielleicht auch noch etwas mehr) auf jeden Fall gehen. Thomas war nicht weit davon weg und wurde Zweiter.

Hermann hatte im letzten Flug mit einem Absturz Pech, aber das wird schon wieder werden.

Für Neueinsteiger ist die 900er Klasse sicher erst einmal die bessere Wahl. Man kann mit identischen Komponenten starten, verwendet lediglich einen 4 oder 5s Akku anstatt eines 6s für 1300 Wmin in F5F.

F5F 1300

Die Sieger in F5F

1. Platz Gerben van Berkum (Holland)

2. Platz Thomas Wäckerlin (Schweiz)

3. Platz Dennis de Waart (Holland)

Gerben hat den Tag klar dominiert und nimmt verdient den Siegerpokal mit nach Hause. Thomas kämpfte sich doch noch auf Platz zwei. Dennis gab ein sehr starkes Debüt in F5F und wird bestimmt hier noch viele gute Ergebnisse haben.

Der Abstand zum vorderen Mittelfeld ist aber doch etwas kleiner geworden. Immer mehr Piloten fliegen 40 und mehr Strecken, das verspricht auf jeden Fall Spannung für kommende Wettbewerbe!

noch ein Schmankerl zum Schluss...

Vielleicht war es genau das, was die Tage in Biebertal so besonders gemacht hat. Alle wussten, es wird etwas anders und alle haben sich große Mühe gegeben es besonders gut zu machen!